3. OSTBRANDENBURGTOUR (30/31.07.2016)

Erlebnisbericht von Eckhard Kurth

Am 30.07.2016 startete zum dritten Mal die Ostbrandenburg-Spendentour zu Gunsten der Angermünder Lebenshilfe e.V.  Auch dieses mal von  „Moni“ und „Eddy“ Baumüller langfristig und hervorragend vorbereitet. Alle Teilnehmer, trafen sich gegen 19:00 Uhr in Greiffenberg. Hier war bereits ein richtiges Fest im Gange. Die freiwillige Feuerwehr hatte bereits Festzeltgarnituren aufgestellt und den Grill angefeuert. Es gab eine kurze Ansprache des Greiffenberger Bürgermeisters, Tanzvorführungen u.a. der Günterberger Tanzgruppe. Zum „Warmmachen“ wurden auch die Radsportler zu einem gemeinsamen Tanz aufgefordert und schlugen sich dabei recht achtsam. Alle Tourteilnehmer signierten dann noch ein T-Shirt.

Dabei waren in diesem Jahr Dietmar, Martin, Christian, Sigmar, Raik, Rene, Axel, Eddy und Eckhard vom TSV Blau-Weiß 65 Schwedt/O sowie Thoralf und auf zwei Teilstrecken auch der amtierende Angermünder Bürgermeister Fredrik Bewer.

Dieser hatte sich bereit erklärte, für die erbrachte Spende der Stadt Angermünde  in Höhe von 100,- EUR, im Gegenzug 100 km selbst mitzufahren. Er fuhr anschließend vom Start 50 km bis Wriezen mit und am 31.07.2016 zum Ende der Tour ab Tiefensee 50 km zurück bis nach Angermünde.

Unter großem Beifall starteten die Teilnehmer um 20:00 Uhr ihre Fahrt in die Nacht. Ein kurzes Stück begleitete uns noch der Sohn von Christian:  Connor (6 Jahre) auf seinem Rennrad.

Die Fahrt ging dann recht zügig bis Wriezen. Hier verabschiedete sich dann Frederik Bewer von uns. Da es in Wriezen eine Straßensperrung gab, durften wir die Ortsumfahrung, die sonst für Radfahrer gesperrt ist, nutzen. Langsam wurde es nun Dunkel  und wir mussten die Lampen einschalten. Unsere beiden Begleitfahrzeuge fuhren während der gesamten Zeit hinter uns und haben mit ihrem Fernlicht zusätzlich für Sicherheit gesorgt. In Neuhardenberg konnten wir die Straße in Richtung Fürstenwalde wegen einer Sperrung nicht nutzen. Daher mussten wir über Seelow fahren. Die Auffahrt aus dem Oderbruch auf die Seelower Höhen war dann mit der erste größeren Anstrengung verbunden. In Seelow gab es einen kleineren Zwangsstop, da Rene fast seinen separaten Akku verlor. Nach kurzem Halt ging es aber weiter. Da es von Seelow eine direkte Verbindung in Richtung Müllrose gab, brauchten wir nicht mehr der eigentlichen Umleitung folgen. Dort aber ein erster kritischer Moment – Ein LKW nahm uns in einem Kreisverkehr einfach die Vorfahrt, … aber alles ging zum Glück gut. Kurz vor Mitternacht querten wir die Autobahn A 12 bei Frankfurt/Oder, um wenig später in Müllrose unseren ersten größeren Stop einzulegen. Hier war unser Begleitteam sofort im Einsatz. Die Taschen mit den Wechselsachen sowie die Verpflegung wurden ausgeladen und platziert, so dass jeder seine Sachen fand, sich umziehen und in Ruhe Essen konnte. Die Stimmung war weiter prächtig. Alle waren locker und gut drauf.

Dann ging es weiter in Richtung Lieberose. Die Hinweisschilder unterwegs verrieten, der Schwielochsee war ganz in der Nähe. Nun wurde es langsam frisch. Die Temperatur sank auf zeitweilig 12°C. Nebelschwaden durchzogen die tiefer gelegenen Gebiete. So erreichten wir Straupitz und damit den Spreewald. Die Fahrt ging auch durch Burg, dem östlichen Tor zum Spreewald. Dort konnten wir die Anlegestelle der Spreewaldkähne sehen und das Wasser am Wehr rauschen hören. Dann war Vetschau erreicht. Noch immer war es dunkel.

Plötzlich gab es einen Knall, ein Fluchen und kurz darauf stand alles still. Was war passiert? Jemand…(?), fuhr Dietmar ins Vorderrad und er kam zu Fall. Bis auf einige Abschürfungen ist zum Glück aber nicht viel passiert. Alles sammelte sich und wir unterquerten kurz danach die A15 in Richtung Calau. Langsam wurde es nun heller und wärmer. Nachdem wir Calau, den südlichsten Punkt der Tour erreicht hatten, ging es weiter in Richtung Luckau. Aus dieser wunderschönen Gegend stammt „Eddy“ der Begründer der Tour. Er hatte schon in seiner Jugend viel Zeit und viele Kilometer auf diesen Straßen seiner alten Heimat verbracht.

Inzwischen ist es wieder richtig hell geworden. Noch am frühen Morgen erreichten wir unseren zweiten Stop in Lübben. Unser Begleitteam arbeitete wieder hervorragend. Alle Taschen wurden aus den Fahrzeugen geladen, das Essen stand auf den Tischen, der Kaffee vom Vortag war noch warm, das Wetter spielte mit… was will man mehr. Selbst eine öffentliche, unverschlossene Toilette konnten wir schließlich finden.  Dann ging es weiter in Richtung Norden über Märkisch-Buchholz, Storkow, Grünheide, Hennickendorf, Rehfelde. In der Nähe von Strausberg gab es dann den letzten offiziellen Halt. Ein schöner Platz im Wald mit ausreichend Sitzgelegenheiten, obwohl gesessen haben wir bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich genug. Schmerzen, ja, die hatte man anfangs vielleicht noch wahrgenommen, aber mit dem schönen Wetter und der guten Stimmung in der Truppe fiel es doch viel leichter. Unser Begleitteam versorgte uns bei Bedarf auch während der Fahrt mit Bananen. Wir durchfuhren Strausberg und erreichten den Kreisverkehr in Tiefensee. Hier mussten wir feststellen, Rücksicht gegenüber Radfahrer sieht anders aus. Wir hatten echt Mühe diesen Kreisverkehr zu passieren. Gleich dahinter wartete dann bereits Frederik Bewer auf uns, der mit uns gemeinsam die letzten 50 km zurück fuhr. Wir passierten Hohenfinow, das alte und neue Schiffshebewerk, fuhren durch Liepe, spurteten zum Teil die Anhöhe zwischen Liepe und Oderberg hoch und erreichten dann Oderberg. Hier wurde am Ortsausgang noch eine „unangemeldete“ Bergpreiswertung ausgefahren. Anschließend kehrten wir in Neuendorf in der Gaststätte „Zum großen Stein“ ein. Da wir erst gegen 14:00 Uhr in Angermünde sein sollten, wir waren ca. eine 3/4 Stunde zu früh, mussten wir diesen „Zwangsstop“ einlegen. Bei schönstem Sonnenschein spendierte Frederik Bewer im Biergarten des Hauses für jeden ein Getränk. Frisch gestärkt fuhren wir danach die letzten Kilometer unserer 417 Kilometer langen Fahrt.

In Neukünkendorf wartete dann bereites wieder Connor auf uns, um die letzten 10 Kilometer bis nach Angermünde mit uns zu fahren. In Angermünde am Kloster angekommen trauten wir unseren Augen nicht. Die Straße war gesperrt, viele Leute standen dort bereit und begrüßten uns lautstark. Das hatte schon etwas und rief bei dem einen oder anderen ein wenig Gänsehaut hervor. Es gab dann eine große Begrüßung mit Fototermin, Kulturprogramm, Blumen, Urkunden, Essen und Trinken bei der Lebenshilfe. Ein kleines Volksfest eben. Das es dann leicht zu regnen begann, störte dabei weniger. Am Ende doch ein wenig erschöpft, genoss jeder von uns diese Momente. Wir hatten es geschafft. Alle sind wohlbehalten angekommen. Es gab keine Panne und bis auf den kleinen Zwischenfall in Vetschau ist alles insgesamt sehr gut verlaufen. Wichtig war natürlich auch, dass das Wetter mitgespielt hat. Unser Begleitteam mit Moni, Uwe, Lutz Schneider, Anke Marquardt und Andreas Härting hatte hervorragende Arbeit geleistet und somit zum Erfolg der Tour beigetragen.

Das Wichtigste aber ist, dass bei dieser Spendentour ein Betrag von 1.070,- EUR für die Lebenshilfe gesammelt werden konnte.